Der Umweltverträglichkeits-Bericht zur Uferüberbauung in Nuolen ist veraltet. Tuggen, Wangen, Kibag und Kanton wollen jedoch keinen aktualisierten Bericht. Der Verein ripa inculta! hat schon 35’000 Franken bereit, es soll Klarheit geschaffen wer www.sulekha.com den .
Der Verein ripa inculta! setzt sich mit 900 Mitgliedern für den Schutz der Ufer in Nuolen ein. Am 30. Mai hat dieser die Kibag, die Gemeinden Tuggen und Wangen und Regierungsrat Kurt Zibung vom Kanton Schwyz angeschrieben. Im Brief wurde vorgeschlagen, in der verworrenen Situation mit fraglichen Seeauffüllungen, veralteten Fakten und unsicheren Gesetzesauslegungen Klarheit zu schaffen. ripa inculta! lud die Parteien an einen Runden Tisch ein, an dem über die Aktualisierung des bestehenden, teils über 10 jährigen Umweltverträglichkeits-Berichts (UVB) gesprochen werden sollte.
Zuvor hat ripa inculta! von den Zürcher Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ZHAW eine Analyse des Umweltberichts der Kibag machen lassen. Die Experten stellten dabei fest, dass der UVB nicht mehr die heutigen Rahmenbedingungen widerspiegelt und deshalb Lücken enthält. Sie schlagen vor, dass eine neue, unabhängige Expertise erstellt wird, die den aktuellen ökologischen Zustand unter Einbezug der Kibag-Projekte aufnimmt.
Der Einbezug aller Parteien an einer solchen Expertise wurde jedoch von den Angeschriebenen abgelehnt. Die Gemeinden Tuggen und Wangen und die Kibag sagten für den Runden Tisch am 6. Mai ab. Die Absage vom Kanton folgte am 7. Mai 2010. Alle benutzten zur Absage ähnliche Argumente und wollten nichts wissen von der Mitfinanzierung für eine neue Untersuchung.
Kibag unter Zugzwang
Nun hat sich ripa inculta! selber an die Arbeit gemacht und war erfolgreich. In kurzer Zeit gelang es, 35’000 Franken zusammen zu bringen. Der Kostenvoranschlag für eine Umwelt-Expertise der Zürcher Hochschule beträgt Fr. 45’000.- bis maximal Fr. 50’000.-. Der Gründer von ripa inculta!. Gregor Ruoss, ist überzeugt, dass das noch fehlende Geld zusammenkommt. Deshalb wird die ZHAW beauftragt, die Expertise in Angriff zu nehmen. Die Hochschule ist Garant für eine unabhängige und objektive Arbeit. Und die Kibag muss nicht einmal daran bezahlen. Sie muss nur noch ihre Einwilligung erteilen, dass die Sachbearbeiter unter der Leitung von Professor Thomas Weibel vom Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen der ZHAW in den meist still gelegten Nuoler Buchten ihre Aufnahmen machen können. Die entsprechende Anfrage hat ripa inculta! diese Woche an die Kibag geschickt. Würde die Kibag die neue Expertise verhindern, würde das auf das gigantische 600-Meter-Uferprojekt ein noch schieferes Licht werfen, zu dem irgendwann auch die Politik nicht mehr schweigen kann.
Auch Wiedererwägung gefordert
Ausserdem müsse eine Aktualisierung des UVB spätestens beim Baubewilligungsverfahren vorgenommen werden, führt Ruoss aus. Da sich die stark mit Schilf überwachsene Hunzikerbucht heute völlig anders präsentiert als vor 10 Jahren, sehen die Gesetze dazu ein Wiedererwägungsverfahren vor. Die Bürgerorganisation Nuolen natürlich! will deshalb ein solches verlangen. Vor Ort sei einfach zu sehen, dass der alte UVB der Kibag grosse Lücken enthalte, führt die Organisation aus. Neben den Seeauffüllungen um Bauland zu gewinnen und der Zerstörung von Schilfgürteln gehe der Bericht vor allem nicht auf die faktische Unmöglichkeit ein, einen Ersatzhafen für den heutigen Kiesverlad zu bauen, der wegen der geplanten Uferüberbauung abgebrochen werden soll. Ein Kiesverladehafen ist aber zwingend nötig, denn in den Gruben von Nuolen/Tuggen soll bis weit nach 2030 Kies abgebaut werden. Und dieses Kies muss, um die Dörfer der Ausserschwyz vor schwerem Lastwagenverkehr zu schonen, vertraglich mehrheitlich auf dem Seeweg abtransportiert werden.
Kasten
Sammlung zum Schutz der Ufer Nuolens
ripa inculta! ist ein Verein zum Schutz der Ufer von Nuolen. Dank Spendern ist die Finanzierung einer aktuellen Expertise zum ökologischen Zustand der Nuoler Buchten schon zu einem rechten Teil gesichert. Fr. 35’000.- sind zugesagt, weitere Fr. 10’000 bis Fr. 15’000 sollen über eine Sammlung zusammenkommen. Interessierte können den Verein ripa inculta!, Rettet das Ufer von Nuolen, mit einer Spende unterstützen durch Einzahlung auf die Schwyzer Kantonalbank, IBAN: CH28 0077 7007 2519 6143 0.
Über die Website kann man zudem für Fr. 100.- inkl. Vereinsmitgliedschaft ein Badetuch (100 cm x 150 cm) von ripa inculta! bestellen. Das Badetuch allein kostet Fr. 39.90 + Fr. 6.- Zustellgebühr. Infos unter www.ripa-inculta.ch.
Die Pressemitteilung und der Brief an die KIBAG können hier heruntergeladen werden: https://www.ripa-inculta.ch/medien/pressemitteilungen/