Projekt „Nuolen See“

Geschichte

Der gesamte Hafenbereich war anfangs 20.Jahrhundert privates Riedland, ab 1928 entstanden durch Ausbaggerungen die drei Buchten. Sukzessive wurden die Uferparzellen durch die KIBAG AG und die Steinfabrik Zürichsee AG von den Bauern übernommen, ausgebaggert und teilweise wieder aufgefüllt.

Ca.1933 war die Ausbaggerung des heutigen Hafengebietes Nuolen abgeschlossen. Der See hat sich damit endgültig um die ausgebaggerten Häfen erweitert, was auch in allen Landkarten dargestellt ist.

Hafenbereich Nuolen um 1931

Mitte der 1990er-Jahre entwickelte die KIBAG AG ein Projekt zur Überbauung der Hafenanlagen Nuolen. In das Projekt sind alle Häfen (Haupthafen und Hunzikerbucht) einbezogen. Das Projekt umfasst rund 600 m Seeanstoss und es kämen rund 60-65 Wohneinheiten darauf zu stehen.

Es ist vorgesehen, die nördliche Landzunge, die den Hafen abschliesst, der Gemeinde Wangen für eine Seebadi zur Verfügung zu stellen. Damit wurde der Bevölkerung die Umzonung schmackhaft gemacht.

Geplante Uferüberbauung Nuolen

Ende 1999 laufen die Kiesabbauverträge aus, weshalb von der Kibag Gesuch zur Verlängerung der Abbaubewilligung an die Gemeinden Wangen und Tuggen gestellt werden. Daraufhin erheben 30 Nuoler Einwohner durch Rechtsanwalt Linus Bruhin, bei den Gemeinden Wangen und Tuggen Einsprache gegen die Verlängerung der Kiesabbauverträge. Die Gruppe bemängelt die massive Dorfbelastung durch den Kiesabbau.

Im August 2004 zont die Gemeinde Wangen aufgrund eines durch die KIBAG AG erstellten Begehrens am Nuolener Ufer auf einer Länge von rund 600 m bei den heutigen Seehäfen ca. 35’000 m2 Ufer- und Seeland ein. Bei einem zurückhaltend geschätzten aktuellen Preis von Fr. 3’000.-/m2 (Mindestpreis für Land am See im Kt. SZ) entspricht die Aufzonung einem Wert von über 100 Mio. Franken.

Im Gegenzug überlässt KIBAG AG der Gemeinde Wangen die nördliche Landzunge (Hafenbegrenzung) mit ca. 5000m2 für eine öffentliche Seebadi. Diese Einzonung soll ermöglichen, dass ca. 25’000 m2 heutiger See aufgefüllt werden, um Bauland zu gewinnen. Die Realisation der Überbauung bedeutet, dass der heutige Kiesverladehafen verlegt werden muss.

Schilfbestände Herbst 2009

Im Juni 2005 stimmten die Stimmbürger den Anpassungen des Teilzonenplans an der Urne zu.

Im August 2008 wird zwischen der Kibag und den Gemeinden Tuggen und Wangen einen Öffentlich-rechtlichen Vertrag über die Verlängerung der Kiesabbaubewilligung unterzeichnet.

Dieser Vertrag enthält gemäss Pressemitteilung Abmachungen, die als Grundlage für übereinstimmende Gemeinderats-Beschlüsse in Tuggen und Wangen dienen sollten u. A.:
neue Abbaugebiete in Tuggen und Erschliessung Bachtellen, Förderband, Zeitplan, Modalsplit, Werköffnungs- und Betriebszeiten, Verzicht auf Lärmsanierungen, Erweiterung Golfplatz Nuolen, Richtplan Buechberg, Erledigung des hängigen Bescherdeverfahrens (Beschwerdeführer war die KIBAG) und der Einsprache der 30 Nuoler, Kosten/Sicherstellungen/Betriebshaftpflichtversicherung

Im September 2008 zieht Rechtsanwalt Linus Bruhin die Sammeleinsprache der 30 Einsprecher von 1999 ohne diese zu informieren zurück.

Am 30 Januar 2009 reicht die Familie Rothlin Beschwerdebegründung beim Justizdepartement des Kt.SZ zum Beschluss des Gemeinderates Wangen betr. Verlängerung Bewilligung Abbau und Auffüllung der Kiesgruben in den Gebieten Bachtellen und Rütihof ein. Andere Rechtsmittel stehen Rothlins nicht zur Verfügung, d.h. gegen den Gestaltungsplan-Beschluss „Nuolen See“ konnten sie nicht Beschwerde einreichen. Dieser bleibt jedoch so lange beim Kanton in der Schwebe, bis Rothlins Beschwerde erledigt ist.